Klima-Demonstranten am Buchholzer Markt

Wo seid ihr alle hin?

„Wo seid ihr alle?“ – Das fragen wir uns seit 2021 bei unseren Aktionen. Fridays for Future startete bekanntlich mit dem Schulstreik Greta Thunbergs. Die Bewegung baute sich rasch auch in Deutschland auf und in Buchholz konnten massenhaft Menschen mobilisiert werden (siehe Bild). Fridays for Future schafft es zwar in den großen (Universitäts-)Städten wie Hamburg und Berlin immernoch viele junge Menschen zu mobilisieren und Projekte wie den Zukunftsentscheid erfolgreich umzusetzen, jedoch ist die Bewegung vielerorts nicht mehr sehr relevant. Die Jugendlichen scheinen inzwischen resigniert zu haben. Woran liegt das? Und wie können wir das wieder umkehren?

Ein ganz einfacher Grund scheint auf der Hand zu liegen: Viele Jugendliche sind inzwischen älter geworden und studieren in der Großstadt. Viele engagieren sich jetzt einfach in anderen Bereichen wie Antifaschismus, Feminismus und Antirassismus. Trotzdem ist die Menge an Schülern, die die Problematik der Klimakrise sehen, ja nicht gesunken, es sind nur andere als damals.

Resignation & Hoffnungslosigkeit

Es gibt etwas, dass die Vereinten Nationen „das sich schließende Fenster des Klimaschutzes (the closing window of climate action)“ nennen. Das heißt, dass wir uns das Aufschieben von Klimaschutz nicht mehr lange leisten können und dringend handeln müssen. Deshalb müssten jetzt eigentlich massenweise Menschen aufstehen und mehr Klimaschutz einfordern. Das passiert aber leider nicht.

Für die Klimaproteste 2018/2019 oder die Proteste „gegen Rechts“ 2024 gab es immer einen Anstoß. Das war einmal der Streik von Greta Thunberg und die Correctiv-Recherche zu den Geheimplänen der AfD. Solche Ereignisse haben ein gewisses „Momentum“ losgetreten, denn viele (junge) Menschen waren plötzlich motiviert, sich mit anderen zusammenzutun und gemeinsam etwas gegen die Klimakrise zu tun. Sie hatten das Gefühl, die Gesellschaft verändern zu können und mitbestimmen zu dürfen. Zwar hat die Klimabewegung zu dem Zeitpunkt viele kleine Ziele erreicht, aber die große Veränderung ist leider ausgeblieben und viele Menschen haben heutzutage nichtmehr das Gefühl, etwas verändern zu können.

Das liegt natürlich auch an einer Politik, die die Bedürfnisse der Jugendlichen konsequent ignoriert und somit gleichzeitig das Vertrauen in Politiker und demokratische Dinge wie Demonstrationen verringert.

Was wir jetzt versuchen

Wir demonstrieren weiter, versuchen Momentum zu erzeugen und stehen auf jeden Fall bereit, wenn wieder mehr Menschen für Protest und Aktion motiviert sind. Außerdem versuchen wir uns kreativere Aktionen auszudenken und auch Humor und Spaß bei unseren Aktionen nicht zu kurz kommen zu lassen.

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